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YOUKI 2021 - Die Gewinner*innen

Die Gewinner:innen des Internationalen Jugend Medien Festivals YOUKI stehen fest und wir gratulieren ihnen ganz herzlich! Die preisgekrönten Filme könnt ihr ab Montag, 22. November kostenlos bei uns sehen.

Fünf Preise wurden dieses Jahr bei YOUKI vergeben: Die Hauptpreise in den Kategorien 13-17 Jahre, 18-22 Jahre und 23-27 Jahre, der Innovative Film Award sowie der Austrian Award – sponsored by KINO VOD CLUB.

Wir gratulieren allen Gewinner:innen ganz herzlich und freuen uns, euch die Filme kostenlos zur Verfügung stellen zu können.

YOUKI 2021 – Die Gewinner:innen

YOUKI-HAUPTPREIS 13–17 JAHRE – 700 Euro
24 von Weerapat Sakolvaree
Fiction/Experimental, 9 min, Thailand, 2021, OVEs 


Ein berührender Film, der den intimen Alltag eines Jungen begleitet, der seine Tage in den eigenen vier Wänden verbringt und versucht, sich seine Zeit zu vertreiben. 

Weerapat Sakolvaree ist ein 17-jähriger Filmemacher aus Thailand.

Jurystatement
In der Alterskategorie 13–17 Jahre sind wir auf einen Film gestoßen, der uns mit seiner einfachen und klaren Kinematographie verblüfft und verzaubert hat. Der Film „24“ von Weerapat Sakolvaree wirft die Frage auf, wie wir unser tägliches Leben definieren und wahrnehmen – oder ob unser Leben nur von den unterbewussten Impulsen bestimmt wird? Präzise Bilder in einem intimen Raum zu schaffen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Mit 17 Jahren kann das filmische Auge in sehr unterschiedliche Richtungen blicken, um seinen Stil zu finden. Der Film „24“ gewinnt diesen Preis wegen seiner hervorragenden Fähigkeit, das Gewöhnliche als etwas Besonderes festzuhalten.

YOUKI-HAUPTPREIS 18–22 JAHRE – 1100 Euro
BEDTIME STORY von Alexandra Artamonova
Animation, 8 min, Russian Federation, 2021, n/d

Eine hügelige Traumlandschaft, in der ein menschliches Wesen versucht, ein Karussell zum Fahren zu bringen. Der Mond versucht zu schlafen und wird von jedem Licht gestört. Ein Bär schenkt seinem Kind ein Auto, das verloren geht. Der Fantasie sind im Schlaf keine Grenzen gesetzt.

Alexandra Artamonova ist 22 Jahre alt und studiert am The Gerasimov Institute of Cinematography in Moskau.

Jurystatement
Der Mond und die Sterne träumen heute Nacht. Sie wurden mit diesem sanften und hypnotisierenden Animationfilm auf die Erde heruntergeschickt.

Es ist ein Film, der uns in seine eigene Welt entführt, die nicht den Regeln einer Logik folgt, an die wir uns in unserem täglichen Leben halten müssen. Ein Film, der einen in die eigene Kindheit zurückversetzt und die kindliche Faszination von damals wieder aufleben lässt, indem er Bilder findet, die künstlerisch anspruchsvoll und äußerst interessant gestaltet sind.

Der Himmel, sowohl als astrologisches Firmament als auch als mystischer und mythischer Baldachin, wird nicht mehr mit bereits vorhandener Bildsprache und Symbolik illustriert. Stattdessen findet die Filmemacherin eine neue Sprache, um Dunkelheit und Licht zu artikulieren, nicht mehr als Dichotomien von Gut und Böse, sondern als eine alles umgebende Poesie. Das ist eine Gute-Nacht-Geschichte, die man nicht verpassen sollte. Der Preis geht an Alexandra Artamonova für den Film „Bedtime Stories“.

YOUKI-HAUPTPREIS 23–27 JAHRE – 1500 Euro
JAMAL von Muhammad Heri Fadli
Fiction/Experimental, 15 min, Indonesia, 2020, OVEs

Ein verstorbener Ehemann wird zurück ins Haus seiner Ehefrau gebracht. Die Kamera begleitet die Trauerprozession aus der Ferne und wahrt dabei die Würde aller Beteiligten. 

Muhammad Heri Fadli (26) aus Central Lombok, Indonesien arbeitet seit 2014 mit Film in wechselnden Rollen, als Autor, Regisseur und Produzent.

Jurystatement
Einer der Filme in der Alterskategorie 23–27 hat uns beeindruckt, weil er ein einzigartiges Kinoerlebnis ermöglicht und den filmischen Rahmen als Ausgangspunkt für die Erzählung nutzt. Der Preis in dieser Kategorie geht an den Film „JAMAL“ von Muhammad Heri Fadli, ein Film, dem es hervorragend gelingt, den Schauplatz auf ein Minimum – ein Bild – zu reduzieren, um eine neue Wahrnehmung von Distanz zu schaffen und zu ermöglichen. So weit weg vom Ort des Geschehens, so weit weg vom Individuum und seiner Mimik wird dem Zuschauer/der Zuschauerin die kollektive Erfahrung und die menschliche Dimension dieser persönlichen Tragödie näher gebracht. „JAMAL“ ist eine impressionistische Vignette über den Kreislauf des Lebens, die indirekt die Grundprinzipien des Kinos offenbart: Bild, Raum, Zeit, Bewegung, Emotion. Es ist ein Film, der die Projektionsfläche in die schwarz-weiße Leinwand des Lebens und des Todes verwandelt.

Innovative Film Award – 800 Euro
PLEASE INTRODUCE YOURSELF von Elsa Hunter-Weston
Experimental, 3 min, United Kingdom, 2020, OV

Eine Frau erzählt von Zügen und Verkehrsmitteln. Doch unter der Oberfläche wird noch etwas anderes erzählt – von der formalistischen Art der visuellen Erzählung bis hin zum aufschlussreichen Ende führt uns der Film in unerwartete Dimensionen.

Elsa Hunter-Weston (23) aus Merseyside, England wurde mit ihrem aktuellen Film im “Britain on Lockdown”-Nationalarchiv des BFI aufgenommen. “Please Introduce Yourself” ist Elsas dritter Film als Regisseurin.

Jurystatement
Bei 90 Meilen pro Stunde dauert die Fahrt von Belfast nach Derry genau 47,6 Minuten. In ebenfalls sehr präzisen 2:35 Minuten nimmt uns die Filmemacherin mit auf eine vielschichtige, gewagte und bewegende Reise über Selbstdarstellung. Mit einem formalistischen Ansatz, der die Sinne herausfordert, gestaltet sie mit Leichtigkeit ein besonderes Seherlebnis. Eine scharfe Gegenüberstellung von Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung. Ihr Einsatz von Zeit, Symbolen, Metaphern und einer subtilen Pointe hinterlässt einen frischen und nachhaltigen Eindruck. Der Innovative Film Award 2021 geht an Elsa Hunter-Weston für „Please introduce yourself“.

Austrian Award presented by KINO VOD CLUB – 400 Euro
BATO NEBO, CHANTS OF THE GODS von Luzia Johow
Documentary, 15 min, Austria, 2021, n/d

In “Bato Nebo” treffen ethnologisches Interesse und ein cineastischer Blick aufeinander. Der Film porträtiert ein kleines Dorf in den georgischen Bergen. Die ländlichen Weiten werden mit traditionellen Liedern gefüllt. Lieder, die von den Familienmitgliedern an die nächsten Generationen weitergegeben werden.

Luzia Johow (26) studierte an der Ortweinschule in Graz. 2017 begann sie, Schnitt und Ton an der Filmakademie Wien zu studieren. Sie führte bereits bei Musikvideos und einigen Kurzfilmen Regie und wirkte bei Post-Produktion und Sound mit.

Jurystatement
Einen Film zu machen bedeutet nicht nur, das Publikum mit schönen Bildern zu beeindrucken, sondern auch einen Rhythmus und ein Tempo zu finden, das ein Gefühl für die Geschichte und die Charaktere ausdrückt, die man darstellen möchte. In ihrem Werk lässt uns die Filmemacherin an einer Reise teilhaben, die uns nicht nur durch ihre filmischen Bilder oder Erklärungen an einen Ort führt, sondern durch Vielstimmigkeit und die Sprache der Musik.

Der Austrian Award geht an den Film „Bato Nebo, Chants to the Gods“ von Luzia Johow, der uns mit seiner Form, seinem Gefühl und seinem Rhythmus inspirierte und uns mit seiner Fähigkeit beeindruckte, Fragmente zu dokumentieren und einzufangen, die ein größeres Bild zeichnen – ohne den Anspruch auf Vollständigkeit oder Repräsentativität zu erheben.

Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner:innen und ein großes Dankeschön an die Filmemacher:innen, die Jury und natürlich das YOUKI-Team!