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YOUKI 2020 - Die Gewinner*innen
Dass eine Preisverleihung auch online funktionieren kann, hat YOUKI mit der feierlichen Gala eindrucksvoll bewiesen. Via Live-Stream konnte das Publikum die Juryentscheidungen mitverfolgen und wurde von Leni Ulrich und der Band Bipolar Feminin durch den Abend begleitet. Hier gibts die YOUKI Preisverleihung – und auch alle anderen Abendprogramme – zum nach- und nochmal sehen.
And the YOUKI Awards go to…
Die YOUKI-Jury hat entschieden und insgesamt fünf Preise verliehen: Die Hauptpreise in den Alterskategorien 13-17, 18-22 und 23-17, sowie den Innovative Film Award und den Austrian Award. Außerdem wurden zwei Special Mentions in den Alterskategorien 18-22 und 23-27 vergeben. Wir gratulieren allen Gewinner*innen sehr herzlich!
Die Gewinnerfilme sind bis 12. Dezember 2020 kostenlos verfügbar.
YOUKI MAIN AWARD 13-17: Got Lucky! (Schwein gehabt!) von Jugendfilm e.V. & UTE e.V.
Jurystatement: Nach dem Tod der wohlhabenden Lea Hartmann erbt ihr Neffe unerwartet ein Einhorn. Doch auch Inspektor Bernhard hat ein Auge auf das magische Wesen geworfen und will es unter allen Umständen in seinen Besitz bringen. Von diesem Ausgangspunkt entwickelt sich ein schneller Krimi-Thriller, der viele aufregende Momente und amüsante Dialoge mit einem grandios gespielten Shoot-Out verbindet. Wir möchten hier ganz besonders das Spiel aller Schauspier*innen hervorstreichen, das uns von Anfang an verzaubert hat. Mit einfachen Mitteln und sehr viel Herz wurde ein lebensbejahender Kurzfilm erschaffen, der uns in vielen seiner Momente an den Humor von Helge Schneider oder Christoph Schlingensief erinnerte. Die Jury freut sich auf weitere Episoden!
YOUKI MAIN AWARD 18-22: Why Is Mom Always Crying? (Zasto Mama Vazda Place?) von Karmen Obrdalj
Jurystatement: Der Film nimmt uns mit auf eine Reise durch die Orte von Enas Kindheit während des Bosnienkrieges. Begleitet von den Liebesbriefen ihrer Eltern verfolgt sie die Erinnerung einer Trennung. Karmen Obrdalj hat eine lyrische Geschichte voller intimer Beobachtungen erschaffen. Durch die Erinnerung an die Kindheit schildert sie nahbar die Gefühle, Gerüche und Geschmäcker, die dazu neigen, im Gedächtnis zu bleiben, und webt sie mit geschriebenen Bezeugungen von Liebe und Trauma zusammen. Ihre atmosphärischen, fast traumähnlichen Bilder sind menschenleer, dennoch beginnen wir zu verstehen, dass dies Bilder sind, die mit Sehnsucht gefüllt sind. Wir waren von dieser jungen, cineastischen Stimme beeindruckt und sind gespannt darauf, wohin sie uns in Zukunft führen wird. Der YOUKI-Award in der Alterskategorie 18-22 geht an Karmen Obrdalj und ihr Filmteam für Why is Mom Always Crying?
SPECIAL MENTION 18-22: Prom Night (Matura) von Vida Davidović und Gvozden Ilić
Jurystatement: Gvozden Ilić zeigt eine Ballnacht, in der zunächst nichts Besonderes passiert. Nadja macht sich schick, trifft ihre Freund*innen, sie trinken, rauchen, nehmen zusammen Drogen. Die nahe und intime Kamera und das vortreffliche Schauspiel lassen den Film Matura Spannung und zugleich eine Atmosphäre des Unerwarteten, der Träume, Hoffnungen und Ängste einer Generation erschaffen. Die Schauspieler*innen Ivana Zecevic, Pavle Cemerikic und Pavle Mensur verkörpern ihre Charaktere auf eine so starke, verletzliche und komplexe Art, dass man sich eine längere Dauer dieses Films wünschen würde.
YOUKI MAIN AWARD 23-27: Endless Love von Duda Gambogi
Jurystatement: Dieser Film spielt mit dem Rohen, dem Imperfekten auf eine sehr offene und ehrliche Art, die uns beeindruckt hat. Wir nehmen lebensbejahende, tiefe und intensive Gefühle der Protagonisten durch die Bilder wahr, die jemand für das Kino erschaffen hat. Dieser Jemand ist ein Team, das wir inmitten seiner Passion, dem Filmemachen, beobachten können. Die Bilder einer vor Leben sprühenden Karaokebar, ein Mann, der beim Laufen pfeift, ein Hochhaus oder der Saal einer Tanzschule wo die leidenschaftliche Tanzlehrerin die kürzlich aufgenommenen Videos ihrer letzten Tanzstunde auf ihrem Smartphone betrachtet. Mit flugähnlichen Fotos eines Skispringers und eines Papageis, der sich uns freundlich zuwendet bringen uns diese mockumentary-ähnlichen Bilder aus Rio de Janeiro zurück in unser Alltagsleben. Man möchte nach der Betrachtung dieses Films ein Mixtape des Soundtracks erstellen, damit man ihn auf dem Weg zum Supermarkt wieder anhören kann. Mit Dank und Bewunderung für die Landschaften, die im Zwischenspiel des Films auftauchen, geht der YOUKI-Award der Alterskategorie 23-27 an Duda Gambogi und ihr Team für Endless Love.
SPECIAL MENTION 23-27: Bungee to the Beyond (Bungee al más allá) von Ian Garcia Varona
Jurystatement: Der Regisseur Ian Garcia Varona zeigt drei Freunde, die den letzten Wunsch ihres toten Freundes erfüllen – nämlich, seinen Leichnam Bungee-springen zu lassen. Durch die ernsthafte und unprätentiöse Art, die Geschichte zu erzählen, wird Bungee to the Beyond ein herzerwärmendes, ergreifendes und sehr lustiges Roadmovie. Eine Ode an die Freundschaft, die Loyalität, und etwas, das das Filmemachen verkörpert: es gemeinsam zu machen.
YOUKI INNOVATIVE FILM AWARD: Around Copacabana (Copacabana Madureira) von Leonardo Martinelli
Jurystatement: Dieser Film ist wie eine Fahrt durch die politischen Umstände und Probleme des heutigen Brasiliens. Mit Verwebungen unterschiedlicher Genres und Ästhetik diskutiert der Film auf eine radikale Art, wie Formen von Diskriminierung und Unterdrückung in das Leben von verschiedenen Gruppen und Minderheiten eingreifen. Es gibt immer einen neuen Feind. In der Vergangenheit waren es die Kommunisten, jetzt sind es LGBT-Gruppen. Darüber hinaus reflektiert der Film neue politische Ordnungen und wie diese Veränderungen massive Auswirkungen auf den Diskurs und das Leben in einem Land ausüben. Mit der präzisen Montage von Ton, Bild und Voice-Over leitet uns der Filmemacher durch eine Geschichte von Propaganda und Gewalt und zeigt wie Unterdrückung und politische Methoden aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart nachklingen. Der Preis für den besten Innovativen Film geht an: Around Copacabana von Leonardo Martinelli.
YOUKI AUSTRIAN AWARD – presented by KINO VOD CLUB: Bussi, Baba von Bahare Ruch
Jurystatement: Eine junge Frau in einem Zimmer, Fotos an der Wand, angeordnet zu einer Familiengeschichte. Ein Brief an ihren Vater, als Projektion hinter ihr. Bussi, Baba überzeugt mit seiner persönlichen Erzählform und baut mittels unkonventioneller visueller Sprache viel Emotion auf. Der Film nimmt sich Zeit, seine Geschichte zu erzählen, und überrascht mit einem Perspektivwechsel, der einen Dialog zwischen der Protagonistin und ihrem Vater öffnet. Wir verleihen den Austrian Award an Bussi, Baba von Bahare Ruch.
Alle Infos zu den Filmprogrammen, dem Rahmenprogramm und den YOUKI Packages gibt’s auch auf der YOUKI Webseite: www.youki.at