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Kurzfilmfestival VIENNA SHORTS - Der Festivalleiter im Interview
Was macht VIENNA SHORTS besonders?
Das Festival ist ein Ort für Entdeckungen, eine Möglichkeit, neue Talente zu sehen und ihre Entwicklung mitzuverfolgen. Gleichzeitig ist das Programm für das Publikum aber auch sehr vielfältig: von Vorführungen für Kinder und Jugendliche über gesellschaftspolitische Filme bis hin zu herausfordernden Wettbewerben oder Genrekino am späten Abend ist eigentlich für alle was dabei.
Was macht Kurzfilme für dich so spannend?
Was mich immer besonders fasziniert, ist die Geschwindigkeit, mit der im Kurzfilm auf aktuelle Themen und das, was um uns herum passiert, reagiert wird. Das geht mit der kurzen filmischen Form natürlich deutlich einfacher als bei langen Filmen. Ich persönlich bin auch kein Freund von langen Ausführungen oder umständlichen Dialogen: Ich mag’s, wenn Filme sehr direkt sind und ohne Umschweife zur Sache kommen.
Was war der eindrucksvollste Kurzfilm, den du in den letzten Jahren gesehen hast?
Da gibt es unzählige Arbeiten, die mir einfallen würden: die wunderbaren Animationsfilme von Don Hertzfeldt zum Beispiel, die sich anarchisch und entwaffnend ins Herz bohren; die faszinierenden Experimente von Robert Seidel, der den neuesten technischen Entwicklungen immer schon Jahre voraus ist; die großartigen Dokumentarfilme von Christiana Perschon oder Lawrence Abu Hamdan; oder die philosophischen Interventionen des Kollektivs Total Refusal. Unzählige, wie gesagt.
Warum braucht es Kurzfilme?
Ich bin überzeugt, dass jede Geschichte, jede Idee, jede künstlerische Ausdrucksweise eine für sie bestimmte Länge hat und nur dann ihr Potenzial richtig entfalten kann. Und es gibt doch wenig Schlimmeres, als wenn Kurzfilme versuchen Langfilme zu sein oder bei Langfilmen spürbar wird, dass hier die Ideen ausgegangen sind, oder?
Warum denken manche, dass Kurzfilme weniger sehenswert sind als Langspielfilme? Was würdest du dem entgegenwirken?
Wir sind überall und ständig von kurzen Filmen oder Videos umgeben — auf Social Media, in den Nachrichten, bei Fernsehserien, etc. Da kann es dann schnell mal zu einer Übersättigung kommen und zu dem Eindruck, dass in dieser Form keine künstlerische Relevanz steckt. Wer zu uns zum Festival kommt, wird aber schnell erkennen, dass Kurzfilm viel mehr als nur schnelle Ablenkung ist – und sich hier nicht nur die Talente von morgen, sondern auch Meisterwerke von heute finden.
Was würdest du dem Publikum auf dem VIENNA SHORTS Festival raten?
Neugierig sein, offen sein, und bei Fragen nicht zögern, die Filmschaffenden auch anzusprechen. Genau das ist einer der größten Vorteile eines Festivals wie unserem: dass wahnsinnig viele Filmschaffende live vor Ort sind und es auch ganz einfach ist, mit ihnen nach dem Filmprogramm ins Gespräch zu kommen.
VIENNA SHORTS findet heuer zum 20. Mal statt. Was wird euer Jubiläums-Special sein?
Wir haben gleich ein paar Jubiläums-Specials: Einerseits gibt es heuer mithilfe der Stadt Wien Gratis-Eintritt zu allen Veranstaltungen für alle unter 20 Jahren. Dann gibt’s an jedem Festivaltag im MuseumsQuartier ein Gratis-Open-Air für alle Besucher:innen, die sich rechtzeitig einen Platz sichern. Und online haben wir mit dem Programm “20 Jahre, 20 Filme” über unsere App auch ausgewählte Filme vorab gratis angeboten. Es wird jedenfalls eine feierliche Festivalausgabe!