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Interviews

Ich möchte mehr Geschichten über Frauen sehen – im Kino und überall sonst. - Maya Unger im Interview

Maya Unger (1995 in Wien) ist aus der österreichischen Kinolandschaft nicht mehr wegzudenken. Die Schauspielerin und Tochter einer Drehbuchautorin bzw. Schauspielerin und eines Regisseurs bzw. Produzenten schafft durch ihre Liebe zur darstellenden Kunst ein Gefühl, das gar neuartig ist und bildet gemeinsam mit vielen anderen Schauspieler:innen die junge Riege im Österreichischen Film. Zur Premiere von Persona Non Grata im KINO VOD CLUB haben wir sie zu ihren Ambitionen, Frauen in der Filmbranche und vielem mehr befragt.

 
Mit viel Feingefühl brilliert Maya Unger in ihren Rollen, u. a. auch als Sara, der Tochter von Schirennläuferin Andrea Weingartner, gespielt von Gerti Drassl. Im KINO VOD CLUB bieten wir neben PERSONA NON GRATA auch noch weitere Filme mit Maya Unger an.

Du wurdest bereits im Alter von 10 Jahren für den Undine Award als beste Nachwuchsschauspielerin für SPIELE LEBEN nominiert. Wusstest du damals schon, dass du Schauspielerin werden willst?

Ganz und gar nicht. Ich wollte immer das genaue Gegenteil tun, um diesem Unvorhersehbaren, Fluktuierenden, das mir damals große Angst bereitete, aus dem Weg zu gehen. Heute sehe ich darin eine immense Freiheit und eine Möglichkeit zur Kreativität.

PERSONA NON GRATA setzt sich mit sexueller Gewalt und den missbräuchlichen Strukturen im ÖSV auseinander. Wie bist du an die Rolle der Sara, der Tochter von Andrea Weingartner herangegangen?

Zunächst durch viel Lesen und die Auseinandersetzung mit der tatsächlichen Geschichte von Nicola Werdenigg. Danach habe ich mich intensiv mit der Recherche über transgenerationale Traumata beschäftigt, weil das meine Rolle der Sara am meisten geprägt hat. Das ist das Thema, mit dem sie sich auseinandersetzen muss. Es war mir nicht fremd, da ich in meiner eigenen Geschichte viel damit zu tun hatte. Meine Urgroßmutter ist damals mit dem Kindertransport nach Israel geflohen, der Rest der Familie nach Auschwitz. Alles, was darauf folgte, war von viel Trauma geprägt, und das spüre ich bis heute.

Was war beim Dreh zu PERSONA NON GRATA besonders spannend? Und was war eine Herausforderung?

Sicherlich die Darstellung eines so heiklen und vor allem persönlichen Themas. Und die Balance zu halten zwischen Trauer, Trauma, sowie Kraft und Mut. Es sollte kein belastender Film werden, sondern Mut machen, in die eigene Kraft zu gehen und das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Gleichzeitig ging es aber auch darum, die Dinge nicht zu verharmlosen und eine authentische Darstellung zu bieten, wie sich so etwas tatsächlich anfühlen kann.

Im Hinblick auf MeToo, der Film- und Kulturbranche und den weiblichen Akteurinnen darin: Was möchtest du jungen Schauspielerinnen mitgeben?

Ich möchte ihnen gerne sagen: Sie sind nicht allein. Als ich mit der Schauspielerei begonnen habe, gab es all die großartigen MeToo-Anlaufstellen und das Bewusstsein, das sich seitdem entwickelt hat, noch nicht. Heute gibt es diese Anlaufstellen und viele Menschen, die sich der Prozesse bewusst sind. Daher würde ich jedem und jeder ans Herz legen, sich zu öffnen und auszusprechen, was ineinem vorgeht, denn es ist wichtig. Wenn sich etwas falsch anfühlt, dann stimmt etwas nicht. Darauf kann man vertrauen.

Deine Mutter Mirjam Unger ist Regisseurin und Drehbuchautorin, dein Vater Antonin Svoboda ist Regisseur und Produzent. Kannst du dir auch vorstellen von vor der Kamera hinter diese zu wechseln?

Ha! Ja, tatsächlich ist das etwas, das mich ganz organisch immer mehr interessiert. Auch, weil die Art, wie ich oft in Projekten als Schauspielerin mitwirken darf, sehr ganzheitlich ist. Das heißt, ich darf an vielen Prozessen mitwirken und mitdenken, und auch beim Dreh empfinde ich die Arbeit als gemeinsame Suche – mehr, als hätte ich nur die Aufgabe, eine Darstellung zu erfüllen. Für mich geht es immer um die Suche nach der richtigen Erzählform, Stimmung, dem passenden Wort, das die Szene und der Moment verlangt, um die Geschichte zu erzählen. Und dieser Prozess ist, denke ich, am sinnvollsten gemeinsam. Es braucht die Innen- und Außenwahrnehmung zusammen. Durch meine Arbeit interessiere ich mich also ganz automatisch auch für weitere Prozesse und Herangehensweisen und liebe das Medium Film einfach in seiner Ganzheit.

In dem Kurzfilm ZWEI MÜTTER treffen zwei Frauen mit ihrem gemeinsamen Kinderwunsch an die Grenzen heteronormativer Konventionen. Wie siehst du die Rolle des Films allgemein im Kontext vom Aufbrechen gesellschaftlicher Normen?

Oh, ich denke, gerade wenn es um die Mutterrolle geht, glauben alle, es besser zu wissen, wie es sein und funktionieren soll, als die Frau selbst. In unserem Film geht es um zwei Frauen, die es anders machen – und genau damit kämpfen. Ich finde, es gibt gerade in der Filmwelt einiges aufzubrechen. Eltern zu sein ist extrem schwer mit der Filmbranche und den Arbeitsbedingungen zu vereinbaren. Es braucht ein enorm gutes Netzwerk, um drehen zu können, in der Filmbranche zu arbeiten und gleichzeitig Kinder großzuziehen. Daran muss sich etwas ändern. Es kann nicht sein, dass die Entscheidung lautet: Film oder Familie. Wenn man sich für beides entscheiden möchte, weil eben beides im Leben Platz haben soll, wird man entweder als weniger ehrgeizige Schauspielerin angesehen, die „Babypause macht und vom Fenster verschwunden ist“, oder als vernachlässigende Mutter. Beides nicht unbedingt die Realität. In Schweden zum Beispiel sind kinderfreundliche Arbeitszeiten, Set-Kitas und finanzielle Unterstützung bereits Realität. Wir haben da noch viel nachzuholen.

Du spielst oft in Filmen mit weiblichen Hauptfiguren, die gesellschaftliche Hürden überwinden müssen. Hauptprotagonistinnen sind nach wie vor in der Kinolandschaft unterrepräsentiert. Wie siehst du die Zukunft des weiblichen, österreichischen Kinos?

Ich möchte mehr Geschichten über Frauen sehen – im Kino und überall sonst. Es gibt noch viel zu entdecken. So viele Geschichten, die noch nie erzählt wurden. Aber ich sehe auch, dass es seit meiner Kindheit immer spannendere Frauenfiguren gibt. Die Frauenfiguren, wie sie heute dargestellt werden, sind so viel komplexer und tiefer als die, die ich in meiner Kindheit gesehen habe. Dafür bin ich sehr dankbar, besonders, weil ich fast immer solche großartigen Frauenfiguren verkörpern darf und dadurch mit meinen Charakteren wachsen, lernen und reifen kann. Das empfinde ich als enormes Geschenk.

Du hast vor kurzem im Film SCHÖNE SEELEN von Tom Schreiber mit Josef Hader gespielt und bist bei Netflix mit der Serie CROOKS zu sehen. Worauf dürfen wir uns in Zukunft von dir freuen?

Ja, SCHÖNE SEELEN war ein wirklich ganz besonderes Projekt. Mit so tollen Kolleg:innen zu arbeiten, grenzt an ein Wunder. Ich bin selber schon sehr gespannt auf das Ergebnis. Aber es stehen noch einige weitere Projekte in der Pipeline, sozusagen. Wirklich breitgefächert: verschiedene Genres, auch Serie, Kino und Fernsehen. Ich finde es gerade ziemlich schön, mit verschiedenen Formaten arbeiten zu dürfen, weil die Prozesse oft unterschiedlich sind und ein echtes Einlassen auf das jeweilige Format erfordern. Das fordert mich heraus und bringt mich dazu, stetig umzudenken und wandelbar zu bleiben – oder zumindest versuche ich das. Es macht Spaß, nicht ausgrenzend zu denken. Nicht nur eine Wahrheit zu haben. Natürlich ist das Kino die große Sehnsucht, die große Liebe. Aber es ist schön, nicht in „entweder/oder“ zu denken, sondern allem seine Berechtigung zu geben und die Neugierde zu behalten. Ich muss mich inhaltlich und formal angesprochen fühlen, aber dann lasse ich mich gerne auf verschiedene Erfahrungen und Medien ein.

Maya Unger hat uns auch Filmempfehlungen aus dem KINO VOD CLUB dagelassen.

Credits: Rafaela Pröll