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Interviews

Der beste Casting-Prozess ist manchmal ein persönlicher. - Lisa-Carolin Nemec und Gerald Pribek im Interview

In IM HAUS DER ALTEN AUGUSTIN erzählen Lisa-Carolin Nemec und Gerald Pribek eine ebenso berührende wie absurde Geschichte über Familie, Identität und Erinnerungen – und das mit minimalem Budget, aber maximalem Einsatz. Im Interview sprechen sie über die Herausforderungen einer unabhängigen Filmproduktion mitten in der Pandemie, kreative Freiräume am Set und die Lust am Schauspiel. Zwischen Improvisation und Genauigkeit, zwischen Nostalgie und Neuanfang entstand ein Film, für den Clemens Aap Lindenberg als beste mänlliche Nebenrolle für den Österreichischen Filmpreis nominiert war.

Lisa‑Carolin Nemec (*1991 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin, die an der Schauspielschule Krauss in Wien unter Birgit Linauer und Reinhardt Winter ausgebildet wurde und ihr Diplom 2016 abschloss. Sie debütierte vor der Kamera 2015 im Kurzfilm HEIDENRÖSLEIN und war seither in mehreren Kino‑ und TV‑Produktionen wie L’ANIMALE (2018). Auf der Bühne trat sie u. a. am Theater der Jugend und im Theater in der Josefstadt auf und für ihre Leistung in L’ANIMALE erhielt im Ensemble den Diagonale‑Schauspielpreis 2018.

Gerald Pribek (*1986 in Wien) ist österreichischer Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur. Gerald Pribek studierte in Wien und war sowohl in den USA (Hollywood, L.A.) als auch in Österreich aktiv, bevor er mit minimalen Mitteln seine ersten Filme wie u. a. KAVIAR (2019) oder AM ERDBEERSTAND (2020) realisierte. Für IM HAUS DER ALTEN AUGUSTIN erhielt er 2024 eine lobende Erwähnung bei der Diagonale.

Gerald, du bist auch Regisseur und Drehbuchautor des Films. Wie habt ihr zusammengefunden?

Gerald: Lisa-Carolin kenne ich tatsächlich am längsten – schon beim Schreiben hatte ich oft ihr Gesicht vor Augen. Sie hat dann ihre Schauspieldozentin Birgit Linauer für die Mutterrolle vorgeschlagen, was perfekt passte. Beide haben rotblondes Haar. Christian Dungl und Thomas Erlmoser kannte ich über Theaterprojekte. Clemens Aap Lindenberg kam über meine Agentur dazu. Es war eine Mischung aus Intuition, Vertrauen und Zufall. Der beste Casting-Prozess ist manchmal ein persönlicher.

Wie funktioniert es, bei einem Film Regie zu führen und gleichzeitig die Hauptrolle zu spielen?

Gerald: Die größte Aufmerksamkeit habe ich tatsächlich dem Szenenbild und den Kostümen gewidmet. Ich wollte allen eine Bühne bieten, auf der sie glänzen können. Vieles wurde „blind“ gedreht, ohne einen Monitor. Meistens habe ich den Raum verlassen, wenn die anderen gespielt haben, um ihnen maximale Freiheit zu geben. Ich wollte, dass sich alle sicher fühlen und sich ausprobieren können.
Meine eigenen Takes? Die habe ich meistens fast vergessen – da hieß es: schnell und effizient. Was nicht immer eine gute Idee war. Aber als Autor kannte ich zumindest die Texte sehr gut. Am Ende sieht der Film richtig super aus. Das zählt. Es war spannend, lehrreich – und voller positiver Überraschungen.

Was war deine Inspiration für das Drehbuch?

Gerald: Der Wunsch, etwas zu schaffen, das es so vielleicht noch nicht gab. Ich wollte ohne viele Mittel Figuren und Welten zeigen. Einen Film machen, so gut es möglich war. Dabei hab ich zwischen Humor und Melancholie gependelt – ehrlich, absurd, menschlich. Die Entscheidung, das Ganze in die 1980er zu verlegen, kam spät. Sie machte alles noch ein bisschen schwieriger. Und genau das wollte ich.

Lisa-Carolin, welche Szene aus eurem Film magst du besonders?

Lisa-Carolin: Mir haben sehr viele Szenen gefallen. Beim Dreh war immer auch Spaß dabei. Besonders gefällt mir der Moment, als Ida einwilligt, gemeinsam mit Albin mehr über den mysteriösen Herbert in Erfahrung zu bringen. Und prompt werden beide von Idas Vater erwischt.

Wie macht man einen Langspielfilm ohne Förderungen, mit knappen Budgetmitteln?

Gerald: Mit viel Liebe und Nachhaltigkeit. Und absolutem Willen, es trotzdem zu machen. Beim Schreiben, beim Drehen – überall wurde gespart, aber nicht an der Überzeugung. Alle Beteiligten waren dabei, weil ihnen der Film wichtig war. Ohne diesen Idealismus wäre es nicht gegangen.

Eure Drehzeit ist dann auch noch in die Coronazeit gefallen – wie habt ihr den Film trotzdem umgesetzt?

Gerald: Manche Filmschaffende haben wegen des fehlenden Budgets abgesagt. Am Ende machten also genau die Leute mit, die den Film um seiner Selbst willen fertig sehen wollten. Einige wollten einfach wieder drehen – gerade während Corona, wo vieles stillstand. So entstand dieser Film: aus Lust, aus Mangel – und aus Trotz.

Tipps für junge Filmemacher:innen und Schauspieler:innen, die ihren ersten Film verwirklichen möchten?

Gerald: Wenn möglich: Geht an eine gute Filmschule. Dort bekommt man nicht nur Ausbildung, sondern vor allem Zugang zu Netzwerken, Sichtbarkeit und Förderungen. Wer unabhängig arbeiten will, braucht Durchhaltevermögen – und muss wirklich wollen. Filmemachen aus eigener Tasche ist keine Dauerlösung. Aber wenn man brennt, lohnt sich jeder Schritt.

Lisa-Carolin: Wichtig ist ein langer Atem und die Bereitschaft laufend dazuzulernen. 

Lisa-Carolin, in GSCHICHTL, einem Kurzfilm von Franz Quitt über ein Trennungsgespräch, spielst du eine sehr intime Rolle – wie viel war hier improvisiert? Und wie stark unterscheidet sich die Vorgehensweise zu einem Film wie IM HAUS DER ALTEN AUGUSTIN?

Lisa-Carolin: Es gab aus meiner Sicht sehr große Unterschiede zwischen den beiden Filmprojekten. Beim Kurzfilm von Franz Quitt haben wir über ein halbes Jahr die Dialoge geprobt, bevor der eigentliche Dreh begonnen hat. Die Szenen waren von Franz sehr genau vorgegeben. Auch wenn es mitunter zu Änderungen kam und der vorgegebene Text während der Dreharbeiten noch geändert wurde. Bei der Arbeit am Set von IM HAUS DER ALTEN AUGUSTIN mit Gerald gab es zwar auch ein Drehbuch mit Dialogen, wir waren aber in der Umsetzung frei und konnten unsere Wortwahl variieren, solange die Szene die vorgegebene Entwicklung nahm. Beide Filmprojekte hatten ein limitiertes Budget und der Dreh wurde durch die Covid-Lockdowns beeinträchtigt. Ich bin froh, dass beide Filme letzten Endes fertig produziert werden konnten und auch hier im KINO VOD CLUB zu sehen sind.

IM HAUS DER ALTEN AUGUSTIN war beim österreichischen Filmpreis mit Clemens Aap Lindenberg in der Kategorie “Beste männliche Nebenrolle” nominiert. Was kommt von euch als Nächstes? Gibt es neue Projekte?

Gerald: Danke – es war eine große Ehre, beim Österreichischen Filmpreis dabei gewesen zu sein. Clemens hatte das absolut verdient! Ich arbeite laufend an neuen Projekten, meist zwischen Förderanträgen und Drehbuch-Versionen. Meine besten fünf Drehbücher liegen schon im Regal. Leider hat es bei der Filmakademie im Auswahlverfahren nicht für die zweite Runde gereicht. Als Schauspieler versuche ich, bei so vielen Castings wie möglich dabei zu sein – jeder Drehtag ist ein Geschenk. Ich freue mich über jede Gelegenheit, zu zeigen, was ich kann.

Lisa-Carolin: Ich bin aktuell mit „In Goethes Hand” von Martin Walser in einer Theaterproduktion von „Theater zum Fürchten” zu sehen. Ich verkörpere eine junge Frau vom Land, die sich eine Karriere als Schauspielerin erfüllen möchte. Wie mir auf den Leib geschrieben. (Lacht) Ich würde mich über Dreh-Einladungen sehr freuen. Also, liebe Casterinnen und Caster, fragts bei meiner Agentur playitsam an. (Lacht)

Lisa-Carolin Nemec und Gerald Pribek haben uns noch ihre liebsten Filme aus dem KINO VOD CLUB empfohlen. Hier geht’s zur Kuratierung.

Credits: (c) Ksenia Kovalenko