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Dominic Marcus Singer - Interview
Mit seinen 28 Jahren blickt der Jungschauspieler aus dem Waldviertel bereits auf mehr als eine Dekade Filmerfahrung zurück: Bereits mit 12 Jahren stand Dominic Marcus Singer zum ersten Mal auf der Bühne, mit 15 war er das erste Mal am Set. Stetig hat Dominic größere und größere Rollen in unterschiedlichster Façon bekommen: Er spielt den pubertären Proleten so souverän, wie den schüchternen Buben vom Land, wechselt nahtlos vom traumatisierten Komponistensohn zum exzentrischen Trashvampir.
Im Interview erzählt Dominic aus dem Nähkästchen eines Jungschauspielers und hat zusätzlich noch seine ganz eigene Filmliste im KINO VOD CLUB kuratiert!
Lieber Dominic, für ein Nachwuchstalent bist du eigentlich ja schon ein alter Hase: Wie kam es dazu, dass du bereits mit 12 auf der Bühne und mit 15 zum ersten Mal vor der Kamera standest?
Irgendwann war ich lieber im Kino als in der Schule. Und dort stellte sich so ein lautes Gefühl, so eine dringliche Sehnsucht ein. Ich hatte also keine Wahl und das große Glück, einen unbeirrbaren Unterstützer zu haben: Mein Papa – Automechaniker und Herzreparierer.
Gab es einen Moment für dich, als du wusstest, das ist es, das will ich mit meinem Leben machen?
Ich wollte eigentlich Zeichentrickfilme für Disney machen. Aber das Handwerk zu lernen, das ging mir zu langsam, ich war sehr ungeduldig mit 8 Jahren. Dann habe ich Jim Carrey Filme entdeckt und mir gedacht: Hey, der macht das was ich will einfach mit seinem Gesicht!
Was würdest du sagen, wie man heutzutage eine Schauspielkarriere startet? Welche Tipps hättest du für Nachwuchstalente heute? Wie wichtig sind dabei zum Beispiel soziale Medien?
Erstmal glaube ich, soziale Medien sind nur relevant, wenn man das auch will und darauf zurückgreift. Sonst niemals aufhören und vor allem spielen, spielen, spielen. Sei es in Instagramstories, Musikvideos oder unbezahlten Kurzfilmen. Sich nicht mit anderen vergleichen, nicht die Freude nehmen lassen!
Du bist nicht nur als Schauspieler in Theater und Film tätig, sondern schreibst auch Drehbücher und führst Regie: War dies für dich eine logische Entwicklung?
Das steht ein bisschen im Wechselspiel zueinander. Ich habe ja auch oft Blaupausen oder kleinere Engagements mit nur wenigen Drehtagen. Die eigene Filmemacherei resultierte dann eben daraus, sich zu holen was fehlte: Interessante Rollen und Geschichten. Bei meinen Trashfilmen regieren Chaos und Improvisation, eine schöne Ergänzung zum durchgeplanten Drehtag eines Schauspielers. Ich will einfach nie so ganz aus der Sandkiste raus.
Mit wem würdest du in Österreich gerne einen Filmdrehen? Oder zieht es dich in die Ferne?
Wir haben viele tolle Leute und ich liebe den österreichischen Film! Momentan arbeite ich an einer Wiener-Beziehungsdrama-Parodie und hätte dafür gerne Petra Morzé und Alexander Pschill in den Hauptrollen. Mit Werner Herzog zu arbeiten ist aber auch noch ein riesiger Wunsch. Für Beides bitte Daumen drücken!
Der Elefant im Raum darf nicht fehlen: Wie hast du als Filmschaffender das vergangene Jahr erlebt?
Privilegiert. Ich habe das Glück, in der zweiten Staffel der Sky-Serie Der Pass den neuen Antagonisten zu verkörpern. Dementsprechend saß ich fest im Sattel und bin unendlich dankbar. Andererseits war der erste Schock schon krass und hat lange nachgewirkt: 15 Kg zunehmen für die Rolle, eine intensive und fantastische Zeit mit Crew und Cast, dann plötzlich Dreh-Unterbrechung, und keiner weiß ob man jemals wieder arbeiten darf? Und wie lange soll ich jetzt übergewichtig bleiben? Schlussendlich konnte ich diese Realitätsverdrehung aber gut mit einer spontanen Musiker-Satire unter dem Pseudonym „Sepp Sweet“ verarbeiten, da kommt 2021 viel Neues!
Lieber Dominic, du kannst dir sicher sein, dass wir dein Schaffen auch weiterhin gespannt verfolgen werden und wir hoffen, bald noch viel mehr von dir bei uns im KINO VOD CLUB zu sehen! Alles Gute und vielen Dank!