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Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger - Diagonale
Die Diagonale wird ein letztes Mal von Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber geleitet. Für den KINO VOD CLUB haben sie Highlights aus den letzten 8 Jahren der Festivalgeschichte gesammelt.
Brüder der Nacht
Eröffnungsfilmregisseur Patric Chiha beleuchtet die Lebensrealität bulgarischer Stricher in Wien und feiert seine Helden in all ihrer Schönheit – zwischen Verführer und Gangster. Selten hat ein österreichischer Dokumentarfilm so geglänzt.
Die Geträumten
Vielleicht der Film über die Liebe damals und heute, regelrecht magisch schwebend zwischen Inszenierung und Dokumentation. Mit dem Großen Diagonale-Preis 2016 ausgezeichnet bleibt Ruth Beckermanns Annäherung an den Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan in seiner Form unerreicht. Betörend und faszinierend: Anja Plaschg und Laurence Rupp.
Korida
Der traditionelle bosnische Stierkampf ist nur wenigen ein Begriff, Siniša Vidović geht dem Phänomen auf den Grund. Eine faszinierende Annäherung an ein rituelles Fest, das die Konflikte zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Bosnien-Herzegowina momenthaft vergessen macht. Mit dem wohl großartigsten Dokumentarfilmeinstieg der letzten Diagonale-Jahre.
Murer – Anatomie eine Prozesses
Diagonale-Eröffnungsfilm und Großer Diagonale-Preis 2018. Ein packender Spielfilm zu österreichischem Selbstverständnis, postnazistischen Zeitbild und einem der größten Justizskandale der zweiten Republik, inszeniert als prominent besetzter Gerichtsthriller. Auf die Premiere bei der Diagonale 2018 folgte eine tagespolitische Kontroverse zum Umgang mit Österreichs postnazistischer Gegenwart.
Operation Jane Walk
Game Culture trifft auf Architekturstudie. In Operation Jane Walk funktioniert die Grazer Medien-Guerilla-Truppe TOTAL REFUSAL die virtuelle Kampfzone eines Multiplayer-Shooters um und navigiert als friedliche Reiseleiter eine kleine Gruppe durch ein postapokalyptisches New York. Aus dem Off kommentieren sie die den ikonischen Wolkenkratzer von Le Corbusier und Mies van der Rohe nachempfundenen digitalen Gebäuden. Der vielleicht eigenwilligste Film der letzten Diagonale-Jahre.
Joy
Sudabeh Mortezai ist eine der interessantesten, feministischen Regisseur*innen des österreichischen Gegenwartskinos! In ihrem international ausgezeichneten und von der Kritik hoch gelobten Spielfilm erzählt sie die Geschichte einer Sexarbeiterin in Wien, die ihre Tochter und ihre Familie zu Hause in Nigeria finanziell unterstützen möchte und um Freiheit ringt. Dokumentarischer Realismus trifft auf sensible Fiktion. Für ihr eindringliches Spiel wurde Hauptdarstellerin Joy Alphonsus 2019 mit dem Diagonale-Schauspielpreis geehrt.
Sie ist der andere Blick
Feministische Künstlerinnen im Fokus: Christiana Perschon setzt Renate Bertlmann, Karin Mack, Linda Christanell, Margot Pilz und Lorre Heuermann ein rasend schönes und würdiges filmisches Denkmal. Ein analog gefilmtes Stelldichein mit der Avantgarde der 1970er-Jahre.
Space Dogs
Mit den Ururenkeln von Laika, der ersten Hündin im All, durch die Straßen Moskaus. Elsa Kremser und Levin Peter definieren dokumentarische Augenhöhe neu und folgen den charakterstarken Streunern in ihre Welt. Ein Doku-Märchen der Sonderklasse.
Jetzt oder morgen
Große Emotionalität, Ratlosigkeit, Mariah Carey und Whitney Houston. Lisa Weber folgt in ihrem intimen Dokumentarfilm der jungen Mutter Claudia samt ihrer Familie durch Tage der Sinn- und Arbeitssuche. Eine Wienerische Coming-of-Age-Geschichte mitsamt aller Höhen und Tiefen.
Große Freiheit
Große Freiheit, großes Kino. Beinahe sein ganzes Leben verbringt Hans Hoffmann (Franz Rogowski) von den 1940er- und bis in die 1970er-Jahre im Gefängnis. Sein Verbrechen: Er ist homosexuell. Mit dem Insassen Viktor (Georg Friedrich) verbindet ihn eine unwahrscheinliche Freundschaft, die beiden Hoffnung gibt. Kaum ein Film wurde national und international euphorischer besprochen als Sebastian Meises in Cannes uraufgeführtes Knastdrama.